Monatsarchiv: Februar 2010

Bo-Staff: Ein neuer Trendsport als Schulprojekt

Von Oktober 2009 bis Januar 2010 fand im Rahmen des Nachmittagsunterrichtes die erste Bo-Staff AG an der Realschule Eberbach statt. Ich habe sie selbst geplant und durchgeführt.

In dem Projekt Bo-Staff geht es darum den Schülern komplexe Bewegungsabläufe mit dem Stab zu vermitteln und diese kreativ auf Film festzuhalten. Dabei nutze ich verschiedene Methoden und Übungsreihen, wie Mentaltraining oder das Heidelberger-Kompetenz-Training.

Für mich persönlich ist es eine hervorragende Möglichkeit mich auszuprobieren, dazuzulernen und mich auf meine spätere Unterrichtszeit vorzubereiten.

Was ist Bo Staff eigentlich?
Bo Staff ist eine relativ neue Trend-Sportart aus den USA. Ihren Ursprung hat sie in den traditionellen chinesischen Kampfkünsten, nämlich der Verteidigung mit dem Lang-Stab (BO).
Bei Bo-Staff als Trendsport geht es allerdings nicht um den Kampf, sondern vielmehr um die Choreografie und den Umgang mit dem Stab. So trainiert man Bewegungen, Tricks und Sequenzen mit einem Partner, wie sie oft in Hollywoodszenen zu sehen sind. Im Internet bekannt geworden ist sie in erster Linie durch den jungen Amerikaner Chris Mark.

So ist derzeit auf Internetplattformen wie Youtube ein regelrechter Boom zu beobachten. Immer mehr Menschen üben mit dem Stab, veröffentlichen Ihre Videos und tauschen sich über neue Tricks aus. Die Entwicklung ist ähnlich wie in den Anfängen des Parkouring. In den Videos wird Bo-Staff oft auch mit Elementen aus Parkour, dem klassischen Turnen oder verschiedenen Kampfsportarten kombiniert.

Die AG findet in der Realschule Eberbach statt und ist offen für Schülerinnen und Schüler von Klasse fünf bis sieben. Bo-Staff ist durch den Einfluss von Elementen verscheidenster Trendsportarten eine sehr komplexe Sportart und erfordert ein hohes Maß an verschiedenen Fertigkeiten, ähnlich dem Jonglieren. Bevor man zu den Choreografien kommt, ist der Inhalt der ersten Wochen zum größten Teil das Üben der Grundbewegungen und Tricks. Zunächst war ich mir nicht sicher, ob ich die Schüler zum Üben über mehrere Wochen motivieren kann. Diese Befürchtung stellte sich sehr schnell als unnötig heraus, denn die Schüler gingen mit einer hohen Begeisterung an die für sie neue Sportart.

Zu Beginn der Stunde habn die Schüler die Möglichkeit sich Videos von anderen Sportlern anzuschauen. Dies ist zum einen sehr motivierend, zum anderen aber auch eine Anregung, sich Tricks abzuschauen und gemeinsam herauszufinden, wie diese funktionieren. Danach werden im Halbkreis die schon bekannten Übungen von einzelnen Schülern demonstriert, geübt und auch neue Tricks einstudiert. Im zweiten Teil der Stunde arbeiteten die Schüler gemeinsam in kleinen Gruppen zusammen, üben Tricks und studierten die ersten Choreografien ein. Was sich als sehr gewinnbringend herausstellte war die Kamera. Schon sehr früh begann ich die SuS aufzunehmen, um die Sequenzen dann in der nächsten Stunde gemeinsam anzuschauen. Die SuS hatten so die Möglichkeit sich selbst zu sehen und ihre Bewegungsabläufe zu korrigieren. Zudem lösten die Aufnahmen eine große Motivation und Kreativität aus.

Interessant war auch die Entwicklung einiger als auffällig geltender Schüler. Gerade sie engagierten sich in hohem Maße und waren konzentriert bei der Sache. Einer dieser Schüler ist in der AG besonders positiv aufgefallen und ich konnte Ihn, nach Gesprächen mit der Schulleitung, als Co-Trainer für die neue Gruppe im 2. Halbjahr gewinnen. Ich empfand es als sehr lohnend ihm diese verdiente Verantwortung zu übertragen und er ist nachwievor sehr gewissenhaft bei der Sache.

Am Ende des Halbjahres haben wir gemeinsam einen Film erstellt, der unter YouTube zu sehen ist. Wir erhielten bereits zahlreich, durchweg positives Feedback und das Interesse für das zweite Halbjahr war so sehr groß. Es ist also spannend abzuwarten, was das nächste halbe Jahr mitsich bringt. Der Film wurde auf der Internetseite der Realschule Eberbach veröffentlicht. Außerdem haben wir ein Plakat erstellt, dass wir in der Schule ausgehängt haben.

Ich sehe Bo-Staff als hervorragend geeignet für den Schulsport. Dabei eignet sich Bo-Staff eher für kleinere Gruppen und ist sehr leicht umzusetzen, denn an Material benötigt man lediglich die Stäbe, für die man Aluminiumstangen aus dem Baumarkt für wenige Euro verwenden kann. In Bezug auf die Altersgruppe führe ich derzeit die AG von Klasse fünf bis sieben durch, was hervorragend funktioniert. Bo-Staff ist aber auch gerade für höhere Klassen interessant.

Der Link zum Video:    http://www.youtube.com/watch?v=U4OjtqaZ0N4

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